Jakob

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So nun auch unser Geburtsbericht!

Unser Termin wäre der 10.3. gewesen, aber ich ging eigentlich schon vorher davon aus, dass ich, wie bei meiner Tochter, über den Termin gehen würde. In der 37 Woche bot mir meine Hebamme (Monika) an, dass ich ab Et auch zu ihr zum CTG kommen könnte, worüber ich sehr froh war, da ich so, nach meinem letzen FA Termin in der 35. Woche, nicht mehr ins KH gehen musste. ( und somit auch keinen Arzt mehr sehen musste ;-) )

Am 10.3 dann CTG .Dem Baby ging es noch wunderbar in meinem Bauch. Das Köpfchen war zwar schon tief unten, aber noch nicht fest im Becken. Eine kurze vaginale Untersuchung ergab, dass der Gebärmutterhals  so gut wie verstrichen war und der Mumu 1 cm offen. Gut, dachte ich mir, dieses Mal wird es wohl keine 19 Stunden wie bei meiner Tochter dauern.

4 Tage später dann nochmal CTG. Langsam wurde ich ungeduldig. Im Hinterkopf hatte ich die blöde Angst, dass ich mehr als 14 Tage drüber gehen würde und doch noch ins KH müsste. Monika machte mir die Hoffnung auf den Tag darauf, da ein Wetterumschwung anstand und sogar Vollmond war. Das schien aber meinen  Kleinen nicht die Bohne zu interessieren.

Zweimal übers WE dachte ich dann, es könnte los gehen, war aber nur Fehlalarm und die leichten Wehen verschwanden so schnell wie sie gekommen waren. Am 17.3 legte ich mich abends in die Wanne und massierte meinen Bauch intensiv mit Wehenöl und redete meinem kleinen Sohn gut zu, dass er sich doch bitte endlich auf den Weg machen sollte und dass ich schon dafür sorgen werde, dass es ihm auf dieser Welt gefallen würde. Gegen 22 Uhr sagte ich meinem Mann gute Nacht, der sehr verwundert darüber war, dass ich so früh, im Gegensatz zu den letzten paar Wochen, ins Bett gehen wollte und er meinte, dass es sicher diese Nacht los gehen würde.

Um 1.30 stand ich auf, weil ich auf die Toilette musste. Als ich mich wieder ins Bett legte dachte ich „au, blöd hingelegt“…doch 3 min später nochmal „au“. Das waren eindeutig Wehen. Ich dachte ich steh mal auf und schau, ob das auch so bleibt. Ich ging nochmal auf die Toilette und sah, dass ich Blut in der Hose hatte. Da war ich mir sicher, die Geburt hatte begonnen. Ich schrieb meiner Mutter eine kurze sms, dass der 18.3 der Geburtstag unseres Jakobs werden würde. Nach ca 15 min weckte ich Gerhard, da ich merkte, dass ich nicht mehr alleine sein wollte. Die Wehen kamen in ziemlich kurzen Abständen und ich musste schon veratmen. Gegen 2.30 merkte ich, dass ich mich zuhause nicht mehr wohl fühlte. Also Schwiegereltern angerufen fürs Aufpassen auf unsere Tochter und Hebamme angerufen dass wir in der nächste halbe Stunde kommen.

Gegen 3 Uhr waren wir dann bei Monika und ich fühlte mich auf der Stelle wohl und gut aufgehoben. Kurze vaginale Untersuchung ergab Mumu 4-5cm. Also doch nicht zu früh los gefahren. Kurzes CTG bestätigte, dass es dem Baby top ging. Ich bat Monika um einen Gymnastikball und legte mich im Vierfüßler darüber, um die Wehen zu veratmen, was ziemlich gemütlich war. Nach kurzer Zeit wurde mir schlecht und ich musste mich übergeben. Weil ich mir dachte, da kommt noch einmal was, blieb ich gleich im Bad. Ich setzte mich auf den Gymnastikball vor das Klo und konnte so meine Wehen toll veratmen. In dieser Stellung fiel es mir sehr leicht, tief in den Bauch zu atmen. Gerhard saß die ganze Zeit hinter mir und in den Pausen, die allerdings sehr kurz waren, unterhielten wir uns. Später gingen wir ins Gebärzimmer zurück, wo uns dann Monika auch noch Gesellschaft leistete und wir uns unterhielten, so lang ich keine Wehen hatte. Langsam fing ich zu tönen an. Ich war sehr erstaunt, dass ich mit den Wehen so gut zurecht kam. Muss dazu sagen, außer der Atmung, habe ich nichts aus dem Kurs angewandt. Zwischendurch kontrollierte sie kurz die Herztöne, die genauso so waren wie sie sein sollten. Gegen 6 dann wieder eine vaginale  Kontrolle. Mumu bei 9 cm. Es dauerte dann noch 30 min und ich war vollständig geöffnet, sollte aber noch ein bisschen weiter verarbeiten. Auf dem Gebärhocker dann untersuchte mich Monika während einer Wehe und meinte, ich dürfte jetzt mit schieben. Ich versuchte, wie im Kurs geübt, nach unten zu atmen ohne zu pressen. Monika meint aber, ohne mitschieben wird es nicht funktionieren. Also warf ich alles über Bord und presste bei jeder Wehe.

Kurz sollte ich mich aufs Bett in die Seitenlage legen, damit sich das Köpfchen richtig ins Becken drehen konnte. Zwei veratmete Wehen später, und er lag richtig. Wieder auf den Gebärhocker und weiter pressen. Es ging vor und zurück und vor und zurück. Zwischen den Wehen redete ich immer mit Jakob dass er das ganz toll macht, dass wir zusammen das schaffen und ein tolles Team sind. Monika kontrollierte zwischendurch die Herztöne, die nun nicht mehr so toll waren und sie meinte, es wäre besser aufs Bett in die Seitenlage zu wechseln, weil diese weniger Stress für das Baby wäre. Also wieder in die Seitenlage und Wehen veratmen, was schon ziemlich schrecklich war. Nach zwei Wehen konnte ich nicht mehr und musste wieder schieben und Monika gab mir das ok dazu. Dann kam das Köpfchen und ich dachte, oh mein Gott, es tut so weh. Ich schrie “Baby komm“ und presste und schrie und presste und auf einmal war er da. Um genau 7 Uhr am 18 März wurde unser Sohn geboren- Im ersten Moment dachte ich nur „es ist getan“ dann fragte ich, wie es ihm geht. Es ging ihm super. Er war noch voller Käseschmiere und Monika legte ihn mir auf die Brust. Wie es zuerst aussah, war er nicht sehr glücklich darüber, geboren worden zu sein, da er auf meiner Brust sicher 15 min schrie, bis er sich endlich beruhigte. Als die Nabelschnur auspulsiert war, schnitt sie Gerhard dann durch. Die Plazenta kam ca 20 min später.

Nach ca einer halben Stunde half mir Monika beim ersten Anlegen. Danach wurde er gewogen und abgemessen. 50cm und  3280g leicht war mein kleiner Jakob. 2 Stunden später gings heim und wir drei frühstückten im Bett. Am Abend durfte dann unsere Johanna ihren kleinen Bruder begrüßen.

Auch wenn ich so gut wie nichts aus dem Kurs angewandt habe, hat mir die Grundeinstellung zur Geburt sehr viel geholfen. Ich ging Angstfrei und sogar mit Vorfreude in die Geburt. Ich kann nicht behaupten, dass die Geburt schmerzfrei war. Aber ich kam mit den Wehen sehr gut zurecht und obwohl die Pressphase sehr heftig war und der Austritt des Babys wirklich sehr schmerzhaft, dachte ich in keinem Moment, dass ich ein Schmerzmittel benötigen würde. Hypnobirthing gab mir die Kraft, an mich und meinen Körper zu glauben und ihm zu vertrauen.

Im Grunde war die Geburt genauso wie ich sie mir gewünscht und vorgestellt habe. Selbstbestimmt ohne Eingriff von außen, mit meinem Mann und meiner Hebamme an meiner Seite. Nicht schmerzfrei aber dennoch wunderschön.

Dieser Bericht stammt von Jakob's Eltern und darf nur auf dieser Website veröffentlicht werden. Weitere Veröffentlichungen sind nicht zulässig!