Felix

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Und plötzlich ging alles ganz schnell!

Am Nachmittag des 14. Juni - es war der erste heisse Tag nach vielen Regentagen - hatte ich plötzlich den Blasensprung. Ich verlor innerhalb von weniger Minuten eine Unmenge an Fruchtwasser. Ich war froh in diesem Moment zu Hause zu sein und wusste, es war nun soweit. Unser kleiner Sohn würde heute oder morgen zur Welt kommen!

Doch vorher wollte ich unbedingt noch unter die Dusche, um meine Haare zu waschen, denn das hatte ich mir für den späteren Tag vorgenommen. Dies tat ich auch und erledigte in aller Ruhe einige Dinge. Wir mussten noch die letzten Sachen für die Kliniktasche packen. Das vollständige Packen hatte ich noch aufgeschoben, da der errechnete Termin erst 14 Tage später gewesen wäre. Da ich jedoch unentwegt Fruchtwasser verlor, fuhren wir dann gemütlich ins KH.

Zum Zeitpunkt des Eintreffens im KH verspürte ich überhaupt keine Wellen. Die Hebamme welche uns in Empfang nahm beruhigte uns jedoch und sagte die kommen schon noch. Sie erklärte uns, dass es unzählige Möglichkeiten gäbe die Wellen auf natürliche Weise anzuregen, bzw der Wellentätigkeit auf alternative Weise nach zu helfen (Einlauf, Akupunktur, Wellentee, Bauchmassage mit ätherischen Ölen,...) und fragte mich anschließend, ob ich einverstanden sei, dass sie diese Methoden bei mir anwenden. Zusätzlich erklärte man mir, dass ich keinen Stress haben müsse, da wir jetzt sowieso ca 12 Stunden Zeit haben würden und die Wellen in dieser Zeit erfahrungsgemäß sowieso kommen werden.

Sollte nach dieser Zeit die Wellentätigkeit wider Erwarten nicht einsetzen, so müsse man aus medizinischer Sicht überlegen ob eine Einleitung angebracht sei. Man sagte uns jedoch zugleich, dass wir uns darüber jetzt nicht Kopf zerbrechen sollten.

Für mich war zu diesem Zeitpunkt klar, dass ich die natürlichen Methoden verwenden möchte, denn ich wollte unseren Sohn jetzt zur Welt bringen. Nach einem ersten CTG gab mir die Hebamme einen Einlauf und wir gingen anschließend gemütlich im Krankenhausareal spazieren.

Danach akupunktierte mich die Hebamme und ich trank einen Wellentee. Es war ein lauer Sommerabend und das neuerliche Spazierengehen war total angenehm. Ich spürte jedoch dieses Mal ein leichtes Ziehen - ähnlich einem Muskelkater - in meinem Unterbach.

Gegen 23 Uhr schließlich begannen dann auch die sehnlichst erwartenden Wellen, die ich brauchte um unser Kind zu gebären. Da mein Muttermund zu diesem Zeitpunkt bereits 3 cm offen war, schlug die Hebamme ein Entspannungsbad in der Wanne vor, auf das ich mich bereits freute. Die Möglichkeit der Benutzung einer Badewanne wurde mir bereits bei der Aufnahme angeboten.

Um Mitternacht ging ich daher zur Entspannung in die Badewanne. Doch nach ca 45 Minuten hatte ich immer mehr das Gefühl dass unser Felix bald kommen würde, und ging wieder aus der Wanne in das angrenzende Kreisszimmer. Dieses war  bereits für uns hergerichtet. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt das Gefühl, dass Felix aus meinem Bauch raus wollte. Die Hebamme schaute noch einmal kurz nach und sagte mir, dass der Muttermund komplett offen war und Felix bereit sei zu uns zu kommen. Die Hebamme fragte mich, ob ich mir die Geburt am Gebärhocker vorstellen könne, da ich mir mit der Hilfe der Schwerkraft leichter tun würde. So geschah es dann auch. Ich saß am Gebärhocker, mein Mann hinter mir hielt mich und Felix erblickte um 02.48 Uhr mit tatkräftiger Hilfe unserer Hebamme das Licht der Welt. Es war eine wunderschöne und intensive Geburt die sehr ruhig ablief.

Ich bin mir sicher, dass die Ruhe vor allem durch die gute Vorbereitung im Kurs eintrat! Da ich während der gesamten Geburtsphase immer wieder von großer Übelkeit geplagt war, gelang es mir kaum mich auf die Atmung zu konzentrieren. Ich nutzte jedoch die Wellenpausen um immer wieder neue Kraft zu schöpfen!

Danke für den tollen Kurs der uns auch vor allem vor der Geburt viel intensive Zeit zu dritt gebracht hat!

Liebe Grüße,
Andrea, Stefan und Felix

Dieser Bericht stammt von Felix's Eltern und darf nur auf dieser Website veröffentlich werden. Weitere Veröffentlichungen sind nicht zulässig!